Sodbrennen und Geschwüre können einem ganz schön auf den Magen schlagen – Schmerzen und Übelkeit sind eine häufige Folge. Hier bringt der Wirkstoff Prilosec (Omeprazol) Erleichterung. Das Magenschutzmittel reduziert die Menge der Magensäure und schafft damit Abhilfe gegen unangenehmes Aufschlucken oder gereizte Magenschleimhaut. Das Medikament ist als Tabletten, Kapseln und Infusion erhältlich. Prilosec (Omeprazol) ist bis zu einer Dosierung von 20 mg rezeptfrei und kann gegen Sodbrennen als Selbstmedikation eingesetzt werden.
Wann wird Prilosec (Omeprazol) angewendet?
Prilosec (Omeprazol) hilft unter anderem, aufsteigende Magensäure in die Speiseröhre zu reduzieren. Bei der Diagnose Refluxkrankheit wird das Medikament auch vorbeugend eingesetzt. Krankheiten, die in diesen Bereich fallen, sind:
- Sodbrennen und saures Aufstoßen
- Refluxkrankheit (Sodbrennen mit entzündeter Speiseröhre)
- Zollinger-Ellison-Syndrom
Refluxkrankheit erkennen
Bei einer Refluxkrankheit (Refluxösophagitis) gelangt Magenflüssigkeit in die Speiseröhre, weil der Schließmuskel des Mageneingangs nicht richtig schließt. Dies kann die Speiseröhre entzünden und sollte von einem Arzt untersucht werden. Typische Symptome sind:
- saures Aufstoßen
- Druckgefühl im oberen Bauchbereich
- Brennen hinter dem Brustbein
- Husten
- Halsschmerzen
- Übelkeit/Erbrechen
Prilosec (Omeprazol) wird auch verwendet, wenn durch entzündete Magenschleimhaut Geschwüre im Magen- und Darmbereich entstanden sind. Medikamente, die Geschwüre im Verdauungstrakt hervorrufen, sind insbesondere Schmerzmittel (nicht-steroidale Antiphlogistika). Sind diese Geschwüre bereits einmal aufgetreten, kann Prilosec (Omeprazol) vorbeugend eingenommen werden, um ein erneutes Wachstum zu verhindern. Krankheiten aus diesem Bereich sind insbesondere:
- Magengeschwüre
- Zwölffingerdarmgeschwüre
- Geschwüre im Verdauungstrakt, die durch Medikamente verursacht worden sind
- Helicobater-pylori-Bakterien (in Kombination mit Antibiotika)
Magengeschwüre erkennen
Entzündungen und Geschwüre im Magen-Darm-Bereich sorgen für anhaltende Schmerzen und sollten von einem Arzt untersucht werden. Typische Symptome sind:
- Erbrechen
- Gewichtsabnahme
- Magenblutung
- Schmerzen im Bauch während oder nach der Nahrungsaufnahme
Wie wirkt Prilosec (Omeprazol)?
Magensäure ist eine Körperflüssigkeit, die im Magen produziert wird. Sie bietet die Voraussetzungen für eine gute Verdauung und hilft den Enzymen dabei, die aufgenommene Nahrung aufzuspalten. Gleichzeitig macht sie Krankheitserreger, die in der Nahrung vorkommen, unschädlich. Magensäure enthält Salzsäure und ist damit sehr sauer – der Magen schützt sich mit einer dicken Schleimschicht davor, selbst von der Säure angegriffen zu werden. Ein gesunder Körper produziert täglich etwa zwei bis drei Liter Magensäure, die von den sogenannten Protonenpumpen freigesetzt werden.
Bei Sodbrennen, Magengeschwüren oder -entzündungen wird der eigene Körper durch die Magensäure gereizt. Der Wirkstoff Prilosec (Omeprazol) verhindert, dass zu viel Magensäure an den Magen abgegeben wird – und wird deshalb als sogenannter Protonenpumpenhemmer bezeichnet. Gereizte Magenschleimhäute und die Speiseröhre werden von der sauren Magensäure verschont und können sich erholen. Unangenehme Symptome klingen ab und können vorgebeugt werden.
Ist der Körper zudem von einer Helicobacter-pylori-Infektion betroffen, die häufig Magengeschwüre hervorruft, kann Prilosec (Omeprazol) gemeinsam mit Antibiotika die Bakterien bekämpfen.
Warum ist Prilosec (Omeprazol) magensaftresistent?
Magensäure ist sehr aggressiv und würde auch den Wirkstoff Prilosec (Omeprazol) zersetzen, sollte er in direkten Kontakt mit ihr kommen. Um das zu umgehen, wird das Medikament entweder als Infusion oder oral als Tabletten oder Kapseln eingenommen: Die Kapsel schützt den Wirkstoff vor der Magensäure und wird weiter in den Dünndarm transportiert. Erst dort wird die Kapsel oder Tablette vollständig aufgespalten. Die Darmzellen nehmen den Wirkstoff auf und transportieren ihn über die Blutlaufbahn in die Magenschleimhaut. Hier tritt der Wirkstoff in Aktion und hindert die Protonenpumpen an der Abgabe von zu viel Magensäure in den Magen. Die magensaftresistente Kapsel hilft also letztendlich, den Wirkstoff Prilosec (Omeprazol) vor der aggressiven Magensäure zu schützen und an seinen Wirkungsort zu transportieren.
Prilosec (Omeprazol) oder Pantoprazol?
Prilosec (Omeprazol) oder Pantoprazol hemmen die Magensäure. Die beiden Stoffe wirken im Körper auf die gleiche Weise und werden gegen dieselben Leiden eingesetzt. Allerdings verarbeitet der Stoffwechsel sie anders und müssen deshalb in einer anderen Höhe dosiert werden. Pantoprazol ist ein sogenanntes Analogpräparat – das heißt, es handelt sich um ein Arzneistoff, der sich in der Therapie nur geringfügig anders als Prilosec (Omeprazol) auswirkt.
Welche Nebenwirkungen hat Prilosec (Omeprazol)?
Bei der Einnahme von Prilosec (Omeprazol) kann es zu kommen. Auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind möglich – wichtig ist es deshalb, den Beipackzettel vor der Einnahme genau zu lesen und bei bestehenden Krankheiten oder der Einnahme anderer Medikamente mit dem Arzt zu sprechen. Häufig auftretende Nebenwirkungen sind unter anderem:
- Verdauungsprobleme (Durchfall, Verstopfung, Blähungen)
- Verstopfung
- Übelkeit und Erbrechen
- Müdigkeit
- Schwindel (Vertigo)
- Schlafstörungen
- Kopfschmerzen
Vorsicht!
Das Medikament steht in Verdacht, bei längerer Einnahme Krankheiten wie Osteoporose, Demenz und Lebererkrankungen hervorzurufen. Bei einer Langzeiteinnahme sollten mögliche Risiken und Vorsorgemaßnahmen vorher mit dem Arzt besprechen. In der Schwangerschaft solltest du Prilosec (Omeprazol) nur unter Aufsicht eines Arztes einnehmen – meist verschreibt dieser das Medikament nur, wenn er keine andere Behandlungsmöglichkeit sieht.
Wie wird Prilosec (Omeprazol) eingenommen?
Omneprazol wird in den meisten Fällen als Tablette oder Kapsel geschluckt, in manchen Fällen kann der Wirkstoff auch über eine Infusion verabreicht werden. Der Wirkstoff sollte möglichst auf nüchternen Magen eingenommen werden, etwa 30 Minuten vor einer Mahlzeit.
Wird Omneprazol gegen Sodbrennen verwendet, wird empfohlen, einmal täglich eine Tablette oder Kapsel mit 20 mg einzunehmen. Mit dem vollständigen Abklingen der Beschwerden – spätestens aber nach 14 Tagen – wird die Behandlung eingestellt. In diesem Zeitraum sollten sich die Beschwerden stark verbessert haben oder ganz abgeklungen sein. Tun sie das nicht, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen und das weitere Vorgehen zu besprechen und Ursachen zu untersuchen. In den meisten Fällen können die Symptome mit einer weiteren zweiwöchigen Behandlung bekämpft werden.
Leidet der Patient an einem Magengeschwür oder soll der Erreger Helicobacter pylori bekämpft werden, kann die tägliche Dosis 60 mg oder 80 mg betragen und das Medikament über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Dies geschieht aber nur auf Anweisungen und unter Aufsicht eines Arztes.
Wie wird Prilosec (Omeprazol) abgesetzt?
Wird Prilosec (Omeprazol) für 14 Tage als Selbstmedikation eingenommen, kann es zum Ende der zwei Wochen einfach abgesetzt werden – ein langsames Ausschleichen der Dosis ist nicht notwendig.
Aufgepasst!
Die Tablette darf keinesfalls halbiert und in zwei Teile gebrochen werden: Die Kapsel ist wichtig, um den Wirkstoff vor der Magensäure zu schützen und darf nicht beschädigt sein!
Wenn der Patient den Wirkstoff über einen längeren Zeitraum einnimmt, kann es sein, dass mit dem Absetzen des Medikaments der sogenannte Acid-Rebound-Effekt eintrifft. In diesem Fall verschlimmern sich die Symptome wieder, bevor sie nachlassen und ganz verschwinden. Um die Symptome in dieser Zeit gering zu halten, lohnt es sich, den Magen zu schonen und Stress zu vermeiden. Auch auf Lebensmittel wie Alkohol, Kaffee und Schokolade lieber verzichten.
Tags: Prilosec
Beschwerden: Darmgeschwüre, Reflux
Anwendungsgebiete: Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, Refluxösophagitis