Dexamethason

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Dexamethason ist ein langwirksames künstliches Glukokortikoid. Es wird zur Behandlung von allergischen und entzündlichen Prozessen eingesetzt.

Indikation (Anwendung)

Dexamethason ist in einer Vielzahl von Medikamenten enthalten, die das Immunsystem unterdrücken, um allergische und entzündliche Prozesse zu stoppen. Dazu kann Dexamethason innerlich wie äußerlich angewendet werden. Der Wirkstoff wird unter anderem in der Neurologie (bei Hirnödem), bei Atemwegserkrankungen (Asthma), in der Dermatologie, Infektiologie, Onkologie, Rheumatologie und Ophthalmologie angewendet.

Pharmakologie

Pharmakodynamik (Wirkung)

Dexamethason hat ausgeprägte antiallergische, antiphlogistische und membranstabilisierende Eigenschaften und übt Wirkungen auf den Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettstoffwechsel aus. Es greift lindernd in Entzündungsprozesse ein. Insbesondere hemmt es die Ausschüttung von Prostaglandinen. Das sind Botenstoffe, die wesentlich am Fortschreiten von Entzündungen beteiligt sind. Wegen der breit gefächerten Wirkung können Glukokortikoide wie Dexamethason viele Nebenwirkungen haben. Diese lassen sich aber durch richtige Anwendung und Dosierung in der Regel gut beherrschen. Mit einer Wirkdauer von bis zu 48 Stunden ist Dexamethason ein lang wirksames Kortikoid. Bei Langzeitanwendungen von mehr als 4 Wochen sollte eine tägliche Dosis von 1,5 mg nicht überschritten werden, um ein Cushing-Syndrom zu vermeiden.

Dexamethason besitzt eine mehrfach stärkere glukokortikoide Wirkung als Prednisolon und Prednison und ist 30-mal stärker wirksam als Hydrocortison. Es besitzt keine mineralokortikoide Wirkung.

Pharmakokinetik

Nach oraler Applikation wird Dexamethason im Magen und Dünndarm schnell und nahezu vollständig resorbiert. Die Bioverfügbarkeit beträgt 80-90%. Dexamethason wird dosisabhängig an Plasma-Albumine gebunden. Bei sehr hohen Dosen zirkuliert der größte Anteil frei im Blut.

Dexamethason gehört mit einer biologischen Halbwertszeit von mehr als 36 Stunden zu den langwirksamen Glukokortikoiden. Bei einer täglichen kontinuierlichen Gabe sind Kumulation und Überdosierung möglich.

Die (Serum)-Eliminationshalbwertszeit von Dexamethason beträgt beim Erwachsenen im Mittel ca. 250 Min. (± 80 Min.). Die Ausscheidung erfolgt zum größten Teil renal in Form des freien Dexamethason-Alkohols. Zum Teil erfolgt eine Metabolisierung, die Metaboliten werden als Glucuronate bzw. Sulfate ebenfalls hauptsächlich durch die Nieren ausgeschieden. Störungen der Nierenfunktion beeinflussen die Elimination von Dexamethason nicht wesentlich. Dagegen ist die Eliminationshalbwertszeit bei schweren Lebererkrankungen verlängert.

Nebenwirkungen

Die Gefahr von Nebenwirkungen ist bei einer kurzfristigen Therapie mit Dexamethason gering. Eine Ausnahme stellt die parenterale hochdosierte Therapie dar, bei der auf Elektrolytverschiebungen und Ödembildung sowie Blutdrucksteigerung, Herzversagen, Herzrhythmusstörungen oder Krämpfe zu achten ist. Hier muss auch bei kurzfristiger Gabe mit der klinischen Manifestation von Infektionen gerechnet werden.

Zu achten ist auch auf Magen- und Darmulzera, die oft stressbedingt und infolge der Behandlung mit Kortikoiden symptomarm verlaufen können.

Bei einer längerfristigen Therapie mit Dosen im Bereich bzw. oberhalb der Cushing-Schwelle (1,5 mg/Tag) muss mit ausgeprägten Nebenwirkungen gerechnet werden.

Folgende Nebenwirkungen können auftreten, die sehr stark von Dosis und Therapiedauer abhängig sind und deren Häufigkeit daher nicht angegeben werden kann:

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen (Maskierung von Infektionen; Manifestation, Exazerbation oder Reaktivierung von Virusinfektionen, Pilzinfektionen, bakterieller, parasitärer sowie opportunistischer Infektionen; Aktivierung einer Strongyloidiasis)
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems (Mäßige Leukozytose, Lymphopenie, Eosinopenie, Polyzytämie)
  • Erkrankungen des Immunsystems (Überempfindlichkeitsreaktionen wie z. B. Arzneimittelexanthem, schwere anaphylaktische Reaktionen, wie Arrhythmien, Bronchospasmen, Hypo- oder Hypertonie, Kreislaufkollaps, Herzstillstand, Schwächung der Immunabwehr)
  • Endokrine Erkrankungen (Adrenale Suppression und Induktion eines Cushing-Syndroms)
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen (Natriumretention mit Ödembildung, vermehrte Kaliumausscheidung (cave: Rhythmusstörungen), Gewichtszunahme, verminderte Glukosetoleranz, Diabetes mellitus, Hypercholesterinämie und Hypertriglyceridämie, Appetitsteigerung)
  • Psychiatrische Erkrankungen (Depressionen, Euphorie, Antriebssteigerung, Psychosen, Schlafstörungen, Manie, Halluzinationen, Angstgefühle, Delirium, Suizidalität)
  • Erkrankungen des Nervensystems (Pseudotumor cerebri, Manifestation einer latenten Epilepsie, Erhöhung der Anfallsbereitschaft bei manifester Epilepsie)
  • Augenerkrankungen (Katarakt, Glaukom, Verschlechterung der Symptome bei Hornhautulkus, Begünstigung viraler, fungaler und bakterieller Entzündungen am Auge, Verschlechterung bakterieller Entzündungen an der Kornea, Ptosis, Mydriasis, Chemosis, iatrogene sklerale Perforation, in seltenen Fällen reversibler Exophthamlus, bei subkonjunktivaler Anwendung auch Herpes-simplex-Keratitis, korneale Perforation in bestehender Keratitis)
  • Gefäßerkrankungen (Hypertonie, Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos, Vaskulitis - auch als Entzugssyndrom nach Langzeittherapie, erhöhte Kapillarfragilität)
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts (Magen-Darm-Ulcera, gastrointestinale Blutungen, Pankreatitis, Magenbeschwerden)
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes (Striae rubrae, Atrophie, Teleangiektasien, Petechien, Ekchymosen, Hypertrichose, Steroidakne, rosazeaartige (periorale) Dermatitis, Änderungen der Hautpigmentierung)
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen (Myopathie, Muskelatrophie und -schwäche, Osteoporose (dosisabhängig, auch bei nur kurzer Anwendung möglich), aseptische Knochennekrosen, Sehnenbeschwerden, Tendinitis, Sehnenruptur, epidurale Lipomatose, Wachstumshemmung bei Kindern)
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse (Störungen der Sexualhormonsekretion und folglich unregelmäßige Menstruation bis hin zur Amenorrhoe, Hirsutismus, Impotenz)
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort (verzögerte Wundheilung).

Bei zu rascher Dosisreduktion nach langdauernder Behandlung kann es zu Beschwerden wie Muskel- und Gelenkschmerzen kommen.

Wechselwirkungen (Interaktionen)

Die Wirksamkeit von Glukokortokoiden kann vermindert sein durch:

  • Antazida (Einnahme von Aluminium-/Magnesiumhydroxid mit zeitlichem Abstand von 2 Stunden)
  • CYP3A4-Induktoren wie z. B. Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin, Barbiturate und Primidon
  • Ephedrin.

Eine Verstärkung der Wirkung von Glukokortikoiden ist möglich durch:

  • Östrogene
  • CYP3A-Inhibitoren wie z. B. Ketoconazol, Itraconazol, Ritonavir und Cobicistat.

Weitere Wechselwirkungen

  • ACE-Hemmstoffe: Erhöhtes Risiko des Auftretens von Blutbildveränderungen.
  • Herzglykoside: Die Glykosidwirkung kann durch Kaliummangel verstärkt werden.
  • Saluretika/Laxanzien: Die Kaliumausscheidung kann verstärkt werden.
  • Orale Antidiabetika und Insulin: Die blutzuckersenkende Wirkung kann vermindert werden.
  • Cumarin-Derivate: Bei gleichzeitiger Gabe kann eine Dosisanpassung des Antikoagulans nötig sein, da dessen Wirkung verstärkt oder abgeschwächt sein kann.
  • Nichtsteroidale Antiphlogistika/Antirheumatika (NSAR), Salicylate und Indometacin: Die Gefahr von Magen-Darm-Ulzerationen und -Blutungen wird erhöht.
  • Nicht-depolarisierende Muskelrelaxanzien: Die Muskelrelaxation kann länger anhalten.
  • Atropin und andere Anticholinergika: Zusätzliche Augeninnendrucksteigerungen möglich.
  • Praziquantel: Durch Kortikosteroide ist ein Abfall der Praziquantel-Konzentration im Blut möglich.
  • Chloroquin, Hydroxychloroquin, Mefloquin: Erhöhtes Risiko des Auftretens von Myopathien, Kardiomyopathien.
  • Somatropin: Die Wirkung von Somatropin kann unter Langzeittherapie vermindert werden.
  • Protirelin: Der TSH-Anstieg bei Gabe von Protirelin kann reduziert sein.
  • Immunsuppressive Substanzen: Erhöhte Infektanfälligkeit und mögliche Verschlimmerung oder Manifestation latenter Infektionen. Zusätzlich für Ciclosporin: Die Blutspiegel von Ciclosporin werden erhöht: Es besteht eine erhöhte Gefahr zerebraler Krampfanfälle.
  • Fluorchinolone können das Risiko für Sehnenbeschwerden erhöhen.
  • Allergietests: Durch die immunsuppressive Wirkung können Hautreaktionen im Allergietest unterdrückt werden.

Kontraindikation

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile des jeweiligen Arzneimittels.

Die subkonjunktivale Anwendung von Dexamethason ist kontraindiziert bei virus-, bakterien- und mykosebedingten Augenerkrankungen sowie Verletzungen und ulzerösen Prozessen der Hornhaut.

Wichtige Hinweise

Fertilität, Schwangerschaft, Stillzeit

Anwendung in der Schwangerschaft, insbesondere in den ersten 3 Monaten, nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung. Dexamethason passiert die Plazenta und Wachstumsstörungen des Feten sind bei Langzeitbehandlung nicht auszuschließen. Ein erhöhtes Risiko für orale Spaltbildungen durch Gabe von Glukokortikoiden im ersten Trimenon wird diskutiert. Wird Dexamethason zum Ende einer Schwangerschaft eingesetzt besteht das Risiko einer Atrophie der Nebennierenrinde, die eine ausschleichende Behandlung des Neugeborenen erforderlich macht.

Dexamethason geht in die Muttermilch über und während der Stillzeit sollte eine Anwendung nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen. Schädigungen des Säuglings sind bisher nicht bekannt.  Ist der Einsatz hoher Dosen erforderlich, sollte dennoch abgestillt werden.

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Es liegen bisher keine Hinweise vor, dass Dexamethason die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen einschränkt. Weitere Details zu diesem Wirkstoff können Sie den entsprechenden Fachinformationen entnehmen.

Für dieses Produkt gibt es keine Erfahrungsberichte.

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Tags: Dexamethason

Beschwerden: Hauterkrankungen, Ödeme

Anwendungsgebiete: Ekzeme, Arthritis, Hirnödeme

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